Kinderheim 'Stimme der Hoffnung' in Baru
Kurz zur Geschichte unserer Zusammenarbeit:
Im Jahr 1998 lernten wir über unseren damaligen Kontaktmann Johan Meister aus Petresti im Rahmen eines Hilfstransports das damals im Aufbau befindliche Kinderheim in Baru kennen. Daniel und seine Frau Liliana Raducanu hatten mit Hilfe von Freunden und Sponsoren einen alten Bauernhof gekauft und zum Kinderheim ausgebaut. Um möglichst wenig Bestimmungen der rumänischen Regierung einhalten zu müssen, haben sie die Anzahl der zu betreuenden Kinder auf 10 begrenzt. Daniel hatte vor dieser Zeit als Sozialarbeiter in Zusammenarbeit mit einer amerikanischen Organisation unter den Kanalkindern in Bukarest gearbeitet.
So begann unsere Arbeit mit dem Ehepaar Raducanu. Dadurch, dass Daniel die von uns gelieferten Hilfsgüter an die Armen in der Stadt Baru und Umgebung ohne Ansehen der Person und Glaubensrichtung verteilte, gewann er das Vertrauen der Menschen. Aufgrund dieses Vertrauens bestärkten sie ihn, sich um den Posten des Bürgermeisters zu bewerben. Dieses Amt führt er jetzt seit 16 Jahren aus. Um einem Interessenkonflikt aus dem Weg zu gehen, hat er die Leitung des Kinderheim an seine Frau Liliana übergeben.
In den letzten Jahren hat sich sehr viel getan. Als Bürgermeister versuchte Daniel die Wirtschaft und Infrastruktur seiner Stadt und Umgebung zu verbessern. Zu seinem Dienstbereich gehört nicht nur die Stadt Baru, sondern auch die Ortschaft Livadia, sowie die umliegenden Gehöfte und Ansiedlungen, die zum großen Teil in den Bergen liegen. Auch Liliana hat mit der Leitung des Kinderheims eine verantwortungsvolle Arbeit. Sie muss sich nicht nur um die administrativen Aufgaben kümmern, sondern auch um die Leitung der Betreuer und des Küchenpersonals. Außerdem ist sie noch für die Kindertagesstätte‘ Rescue-Center‘ verantwortlich, eine Einrichtung zur Betreuung von Kindern und Jugendlichen aus sozial schwachen Familien mit Unterstützung bei den Hausaufgaben, mit Möglichkeit zum Kleider waschen und duschen.
Mittlerweile wächst die 3. Generation im Kinderheim heran. Bei den staatlichen Kinderheimen ist es so geregelt, dass die Heranwachsenden mit 18 Jahren das Heim verlassen müssen, unabhängig davon, ob sie die Schulausbildung oder Berufsausbildung abgeschlossen haben. Viele von ihnen landen als Obdachlose auf der Straße oder rutschen in die Kriminalität oder Drogensucht ab. Das Konzept von Daniel und Liliana sieht dagegen anders aus. Auf dem Gelände des Kinderheims oder in der Umgebung der Stadt Baru versucht man Wohnraum zu organisieren, wo die Heranwachsenden ein selbstständiges Leben führen können, bei Bedarf mit Unterstützung aus dem Kinderheim. So gibt es mittlerweile einige junge Familien mit eigenen Kindern, die im Kinderheim aufgewachsen sind.
Als Bürgermeister der Kommune Baru unterstützen wir Daniel auch bei seinen anderen Projekten, die er zusammen mit seinem Gemeinderat angefangen hat.
Für Schulen, Kindergärten und Krankenhäuser in der Umgebung versuchen wir die nötige Ausstattung zu organisieren, wie Schulmöbel, Schulranzen, Kindergartenmöbel, Krankenbetten, etc.
Auch bei dem ganz aktuellen Projekt wollen wir Daniel nach Kräften unterstützen. Mit der Hilfe eines einheimischen Spenders hat er im Ort Baru ein 4000qm großes Gründstück gekauft. Auf diesem Grundstück stehen schon 2 Wohncontainer in denen obdachlose Menschen eine Bleibe finden.
Außerdem soll auf dem Gelände in Zukunft ein neues Kinderheim entstehen, da der jetzt genutzte Bau in die Jahre gekommen ist. Dann kann Lilianna als Kinderheimleiterin besser den Gedanken, heranwachsenden Jugendlichen aus dem Heim eine erste eigene Bleibe zur Verfügung zu stellen, bis sie selber auf eigenen Beinen stehen können.